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Beitrag 05.12.2022, 14:51 Uhr
Noheto
Noheto
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Mitglied seit: 05.12.2022
Beiträge: 2

Hallo liebe Mitmenschen,

ich hätte da eine Frage. Vorab ich bin neu auf diesem Forum und positiv überrascht. Bin mit hoher Warscheinlichkeit einer der jüngeren und unerfahreneren hier biggrin.gif. Nichtsdestotrotz hätte ich da eine Frage. In der Uni gehen wir grad das Thema Fräsen durch bzw. die Theorie davon.

Meine Frage: Welche Probleme können sich ergeben, wenn bei komplexen Geometrien ohne Fräserradiuskorrektur gearbeitet wird?

Vielen Dank schon mal im Voraus

smile.gif
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Beitrag 05.12.2022, 17:13 Uhr
nico1991
nico1991
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 01.11.2012
Beiträge: 629

Maßabweichungen am Werkstück, da der tatsächliche Fräserradius dem theoretischen Fräserradius nicht angepasst werden kann.

Viel interessanter ist die Gegenfrage: Welche Probleme können sich ergeben, wenn bei komplexen Geometrien MIT Fräserradiuskorrektur gearbeitet wird?

Das kannst du deinen Dozenten mal fragen. Bin gespannt was als Antwort kommt.

Grüße
Nico
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Beitrag 06.12.2022, 09:14 Uhr
Hawky
Hawky
Level 4 = Community-Meister
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Gruppe: Mitglied
Mitglied seit: 28.05.2013
Beiträge: 508

Ui Uni.... Und dann werden diese Konstrukteure und machen Zeichnungen, die nicht herstellbar sind (Ausnahmen bestätigen die Regel...)

Ich würde jedem Uniabsolventen mal empfehlen auch mal selber an ne Fräse zu gehen und da selber was machen.

Wenn man ohne Fräserradiuskorrektur arbeitet wird das Teil normalerweise nicht maßhaltig sein. Unter Umständen kommt sogar eine völlig verkehrte Kontur heraus.
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Beitrag 06.12.2022, 10:17 Uhr
CNCFr
CNCFr
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Beiträge: 1.928

Ich finde, die Frage etwas unklar gestellt. Mit oder ohne Fräserradiuskorrektur (FRK) zu arbeiten sind keine möglichen Alternativen Man kann nicht ohne FRK arbeiten.
Auch wenn man eine einfache gerade Seite an einer Platte bearbeiten muss und das quasi manuell tun will, muss man schließlich den Werkzeugradius berücksichtigen, d.h. man arbeitet mit FRK, auch wenn die in diesem Fall nicht in der Steuerung sondern im Kopf des Maschinenbedieners stattgefunden hat.
Ohne FRK zu arbeiten bedeutet nach meinem Verständnis, dass man von einem Werkzeugradius Null ausgeht und damit die Kontur abfährt. Dabei kann offensichtlich nur Unsinn herauskommen (eine Ausnahme ist vielleicht Laserschneiden, wenn keine hohe Genauigkeit notwendig ist). Dazu braucht man keine komplexe Kontur.
Vielleicht geht die Frage ja eher dahin, welche Vor- und Nachteile es hat, wenn man die FRK der Steuerung nutzt im Gegensatz zu der Variante, dass die FRK bereits im CAM gerechnet wird.
Die zweite Variante hat sicher den Vorteil, dass man dann mehr und komfortablere Möglichkeiten hat, die Bearbeitung zu simulieren und gegebenenfalls mögliche Kollisionen vorab zu erkennen. Dieser Vorteil fällt natürlich um so stärker ins Gewicht, je komplexer die zu bearbeitende Kontur ist.
Die FRK der Steuerung zu nutzen hat auf der anderen Seite den Vorteil, dass in der Regel Werkzeuge mit kleinen Maßabweichungen vom Sollwert problemlos und ohne Zusatzaufwand eingesetzt werden können.
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Beitrag 07.12.2022, 09:26 Uhr
Lost-Form
Lost-Form
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Mitglied seit: 23.07.2004
Beiträge: 157

Naja... ganz salopp dahergesagt;
mit Radiuskorrektur programmierst du die tatsächliche Kontur.
Die Steuerung übernimmt den Rest für dich.

Ohne Rasiuskorrektur musst du die Mittelpunktsbahn (Äquidistante) programmieren, damit das Teil annähernd dem Soll entspricht.
Das kann bei spitzen Innenwinkeln zu Konturverletzungen führen (nur mal als eines von vielen Beispielen).
Eine nachträgliche Korrektur ist mühsam, weil annähernd jede Koordinate angefasst werden muss.
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Beitrag 07.12.2022, 09:58 Uhr
CNCFr
CNCFr
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Beiträge: 1.928

QUOTE (Lost-Form @ 07.12.2022, 10:26 Uhr) *
Ohne Rasiuskorrektur musst du die Mittelpunktsbahn (Äquidistante) programmieren,


Wenn man das tut, arbeitet man nicht ohne, sondern mit Werkezeugradiuskorrektur. Eben mit dem Unterschied, dass man sie selbst, wie auch immer, berechnet hat. Sachlich gibt es dabei keinen Grund dafür, dass die so ermittelte Bahn zwangsläufig fehlerhafter ist, als die von der Steuerung berechnete. Die Frage ist dann nur, welchen Vorteil man darin sieht, die vorhanden Funktionalität einer Steuerung nicht zu verwenden.
Und nochmals: Eine sinnvolle Bearbeitung ohne Fräserradiuskorrektur ist nicht möglich.
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Beitrag 07.12.2022, 10:40 Uhr
Lost-Form
Lost-Form
Level 3 = Community-Techniker
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Mitglied seit: 23.07.2004
Beiträge: 157

QUOTE (CNCFr @ 07.12.2022, 10:58 Uhr) *
Wenn man das tut, arbeitet man nicht ohne, sondern mit Werkezeugradiuskorrektur. Eben mit dem Unterschied, dass man sie selbst, wie auch immer, berechnet hat. Sachlich gibt es dabei keinen Grund dafür, dass die so ermittelte Bahn zwangsläufig fehlerhafter ist, als die von der Steuerung berechnete. Die Frage ist dann nur, welchen Vorteil man darin sieht, die vorhanden Funktionalität einer Steuerung nicht zu verwenden.
Und nochmals: Eine sinnvolle Bearbeitung ohne Fräserradiuskorrektur ist nicht möglich.


In meinen Augen ist das keine Korrektur (auch wenn die Verrechnung im Kopf stattfindet), denn korrigieren kannst du das hinterher nicht ohne Weiteres.
Das ist deine persönliche Definition.

Meine Definition geht in diese Richtung:
Eine "echte" Werkzeugradiuskorrektur erlaubt m.E. nach die Programmierung unabhängig vom tatsächlichen Werkzeugdurchmesser.
Die Geometrie "funktioniert" grundsätzlich, egal ob ich es mit einem 10er, 12er, 6er oder 8er Fräser laufen lasse (abgesehen von nicht möglichen programmierten Innenradien, etc. die das Werkzeug nicht verfahren kann).
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Beitrag 07.12.2022, 11:19 Uhr
Hawky
Hawky
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QUOTE (CNCFr @ 07.12.2022, 09:58 Uhr) *
Und nochmals: Eine sinnvolle Bearbeitung ohne Fräserradiuskorrektur ist nicht möglich.


Das ist nicht richtig!
Wenn ich eine Nummer (oder Text) in ein Blech fräsen will und der Fräserdurchmesser meine Buchstabenbreite sein soll wozu brauche ich eine Fräserradiuskorrektur.
Hab ich schon mal gemacht. War ein Blech (Schablone) zum Besprühen mittels Farbe von Wegweisern zu einem Fest.

War überaus sinnvoll....
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Beitrag 07.12.2022, 11:58 Uhr
CNCFr
CNCFr
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QUOTE (Hawky @ 07.12.2022, 12:19 Uhr) *
Wenn ich eine Nummer (oder Text) in ein Blech fräsen will und der Fräserdurchmesser meine Buchstabenbreite sein soll wozu brauche ich eine Fräserradiuskorrektur.

Du meintest sicher keine und nicht eine.

Das ist natürlich richtig. Wenn du eine Nut mit einer Breite fräsen willst, die gleich dem Werkzeugdurchmesser ist, brauchst du keine Fräserradiuskorrektur. Das ist aber ein Sonderfall insofern als dabei zwei Seiten gleichzeitig bearbeitet werden. Der Fräser ist hier sozusagen ein Formwerkzeug. Wenn das Werkzeug nicht exakt passt, also kleiner ist, kommt man um echte Werkezuegradiuskorrektur nicht herum.
Bei mehr als 99% aller Fräsbearbeitungen (Umfangsfräsen) trifft dieser Sonderfall nicht zu.
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Beitrag 08.12.2022, 00:21 Uhr
HolyHightower
HolyHightower
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QUOTE (Lost-Form @ 07.12.2022, 09:26 Uhr) *
Naja... ganz salopp dahergesagt;
mit Radiuskorrektur programmierst du die tatsächliche Kontur.
Die Steuerung übernimmt den Rest für dich.

Ohne Rasiuskorrektur musst du die Mittelpunktsbahn (Äquidistante) programmieren, damit das Teil annähernd dem Soll entspricht.
Das kann bei spitzen Innenwinkeln zu Konturverletzungen führen (nur mal als eines von vielen Beispielen).
Eine nachträgliche Korrektur ist mühsam, weil annähernd jede Koordinate angefasst werden muss.


Denke mal des ist so ziemlich der passenste Beitrag zu der Frage.
Programmieren soll ja immer so flexiebel wie möglich gestaltet werden. Der Arbeitgeber wird sich freuen, wenn eine Kontur mit einem D10 programmiert ist und du blöderweise nur einen nageschliffenen Fräser mit D9,75 zur verfügung hast und daher alles umschreiben musst.
Vorteil ist auch, dass die Maschine den Bahnvorschub anpassen kann, an Innen und Außenecken.
Wenn man Richtung Konturgenauigkeiten geht und man zb noch 0.02mm wegfräsen muss, wäre es ohne FRK fatal.
Werkzeugabnutzung würde geringfügig ebenfalls im Feinbereich eine Rolle spielen.

Ohne FRK würde ich nur abseits einer Kontur beim Planen / Wegschruppen oder beim Markieren/Gravieren fahren.
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Beitrag 08.12.2022, 07:28 Uhr
CNCFr
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Auf die Gefahr hin mich zu wiederholen: Wenn man die Mittelpunktsbahn programmiert, arbeitet man mit FRK, nur mit dem Unterschied, dass sie nicht in der Steuerung sondern außerhalb gerechnet wurde. Die programmierte Mittelpunktsbahn ist für jeden Fräserradius eine andere (eine banale Feststellung). Was ist das dann anderes als eine FRK? Die Steuerung mit aktivierter FRK tut ja exakt das gleiche.
Das Problem in diesem Faden besteht darin, dass der Themenersteller nicht definiert hat, was er bzw. sein Dozent unter "arbeiten ohne FRK" überhaupt verstehen.
Die Fragestellung mit / ohne FRK ist m.E. unsinnig. Eine sinnvolle Fragestellung kann nur sein, welche Vor- und Nachteile es hat, die FRK der Steuerung zu nutzen oder aber die FRK - wie auch immer - extern zu rechnen.
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Beitrag 08.12.2022, 09:20 Uhr
Hawky
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QUOTE (CNCFr @ 07.12.2022, 11:58 Uhr) *
Du meintest sicher keine und nicht eine.


Nein das ist schon richtig. "Wenn ich eine Nummer (oder Text) in ein Blech fräsen will und der Fräserdurchmesser meine Buchstabenbreite sein soll wozu brauche ich keine Fräserradiuskorrektur", wäre in Deutsch falsch.

Ich brauche keinen Ferrari um schnell zu fahren. Ich habe ein schnelles Auto, also wozu brauche ich einen (Ferrari).

Fräserkorrektur ist essentiell wichtig und nur bei ein paar Sonderfällen kann man auf diese verzichten.


Mir fällt gerade ein, dass wenn man die ganze Seite mit einem Messerkopf überfräst eine Werkzeugkorrektur überflüssig ist. Oder soll ich hier auch meinen 100er Durchmesser eingeben? Sollte eigentlich jeder der fräst schon mal gemacht haben (das Überfräsen der Seite, nicht die Werkzeugkorrektur).
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Beitrag 08.12.2022, 09:39 Uhr
CNCFr
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QUOTE (Hawky @ 08.12.2022, 10:20 Uhr) *
Mir fällt gerade ein, dass wenn man die ganze Seite mit einem Messerkopf überfräst eine Werkzeugkorrektur überflüssig ist. Oder soll ich hier auch meinen 100er Durchmesser eingeben? Sollte eigentlich jeder der fräst schon mal gemacht haben (das Überfräsen der Seite, nicht die Werkzeugkorrektur).


Das beim Stirnfräsen die Radiuskorrektur irrelevant ist, ist eine weitere Banalität. Deswegen habe ich mich - diesen wenig hilfreichen Einwand voraussehend - in meinem Beitrag in #9 explizit auf das Umfangsfräsen bezogen. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
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Beitrag 08.12.2022, 10:19 Uhr
Dominik91
Dominik91
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Beiträge: 39

Morgen,

fraglich ist, ob hier noch über das Hauptthema geschireben/geholfen wird, oder ob man eine festgefahrene Meinung hat.

Fakt ist, jeder hat die Frage/ das Problem verstanden, die man so auch in der Schule gestellt bekommt.
Fräst man jetzt mit G41/G42 oder ohne und was ist das Ergebnis.
Bzw. was passiert alles wenn man ohne Korrektur arbeitet.
Dabei kommt es doch nicht drauf an ob eine FRK in irgendwelchen Köpfen stattfindet oder die Steuerung das übernimmt.

In der Theorie ist es nun mal so, dass die Maschine ohne FRK immer von der Spindelmitte ausgeht. Egal was für ein Ø das Werkzeug hat.

Grüße

Der Beitrag wurde von Dominik91 bearbeitet: 08.12.2022, 10:23 Uhr
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Beitrag 13.12.2022, 20:03 Uhr
ncwo
ncwo
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Beiträge: 8

So wie ich das verstehe meint euer Lehrer da
Programmieren von Hand (an der Maschine)

Wenn ohne Fräserradiuskompensation (G40) gearbeit wird gibt es einige probleme unter umständen.

1.) Bei einer komplexen kontur die Äquidistante zu berechnen ist schon aufwendig und kann zu Rechenfehlern kommen. ( Warum Rechnen steht ja auf der Zeichnung wenn ich es mit G41 mache)

2.) Auch neue werkzeuge haben eine minus toleranz im durchmesser z.b. DM 12 (11.99-11.96) je nach Hersteller und art des Fräsers.
Dadurch kann es zu abweichungen im hunderstelbereich kommen und bei sehr genauen Toleranzen zu "Ausschuss"

3.) Keine nachgeschliffenen werkzeuge können verwendet werden z.b DM 12mm auf 11.78mm geschliffen würde bedeuten dein Teil wird um mindestens 0.22mm zu groß d.h. du wirst alles wieder umprogrammieren müssen (viel aufwand für nichts und wieder fehlerquellen ^^)

4.) Werkzeugabnutzung kann nicht korrigiert werden wieder 0.02 bis 0.05mm fehler

5.) Ein einfaches ändern des Fräsers von DM 12 auf z.b. DM 10 nicht möglich (ausser es wird wieder umprogrammiert).


Machst du das Ganze mit FRK (G41 oder G42) sind alle 5 Punkte uninteressant da du in der Werkzeugtabelle den Radius anpassen kannst und er mehr oder weniger wegfräst.


Mit Cam sind die probleme ähnlich nur das du es halt dort änderst und es schneller geht aber aufwand ist immer da und korrigieren ( verschleiß,...) auch nur im cam :/

(((Beim Planfräsen wird im normalfall ohne FRK programmiert da dort der Radius nicht wirklich relevant ist)))

Hoffe das hilft weiter ^^

Lg ncwo

PS: Rechtschreibfehler dürft ihr behalten ;)
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